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Schattenarbeit oder das Heben der Schätze der "Leichen im Keller"

Schattenarbeit? Was ist das?

Die Schattenarbeit befasst sich mit den unausgesprochenen, unangenehmen und unwillkommen Aspekten von uns selbst, die wir lieber versteckt wissen wollen. Diese können unbewusste „Schattenseiten“ sein, die wir nur vage wahrnehmen oder auch gar nicht. Es umfasst seltsame Empfindungen und Gefühle, Eigenheiten, Selbstillusionen oder Fehlinterpretationen von uns selbst oder den Umständen. Wir können meinen: „Wir sind ebenso“. Es geht um die „Leichen im Keller“, fest verschlossen und tief in unserem Wesen verbannt.

Die Leichen im Keller zeigen uns unerwartete Schätze, die wir entdecken dürfen. Manchmal meiden wir die dunklen Seiten in uns, weil wir glauben, dass sie zu schlimm oder unerträglich sind. Aber eigentlich wollen diese Schattenseiten von uns befreit werden. Es mag unangenehm sein, sich ihnen zu stellen, jedoch sind wir befreit, wenn wir diese Seiten in uns erkennen, akzeptieren und integrieren.

Wie geht das nun?

Schatten können sowohl körperlich wie auch mental aktiviert, erfahren und integriert werden. (Wie auch die Leichen im Keller…)

Drei körperliche Herangehensweisen

Erste Möglichkeit:

In Massage und Physiotherapie begegnen wir oft „Blockaden“ während passiver Bewegungen: Die Bewegung fühlt sich an, als ob sie stockt und nicht flüssig fließt. Dies sind die „Schatten“, die sich physisch manifestiert haben. Aber wir sollten uns nicht entmutigen lassen! Wir können diese leichte Blockade körperlich angehen, indem wir geduldig darauf warten, dass sie sich löst. Oder, therapeutisch, können wir unseren Klienten/Partner bitten, sich auf diesen Bereich zu konzentrieren und zu spüren, was passiert. Dann können wir ihn anleiten, zu erkunden, welche Art von Informationen er/sie aus diesem Bereich bekommt – sei es eine Farbe, eine Form, eine Erfahrung oder sogar eine Überzeugung.

Weiterhin arbeiten wir mit diesem Thema und gehen mit den Veränderungen mit, während sie auftreten. Wichtig ist, mit der physischen Dimension verbunden zu bleiben. Wir wissen, dass wir mit diesem Problem fertig sind, wenn unser Klient/Partner entweder zufrieden ist oder die Dinge sich auf natürliche Weise gelöst haben. Wenn es für zu überwältigend wird, wird es erstmal sacken gelassen, und man kann zu einem späteren Zeitpunkt noch mal schauen, was noch übrig ist und hier wieder ansetzen mit dem Erleben. Letztendlich ist unser Ziel, die Energie frei fließen zu lassen.
Hat sich die Stockung gelöst, steht die gelöste Energie dem gesamten Menschen wieder zur Verfügung und dieser Schatten ist erledigt.

 

Eine 2. Möglichkeit (für erfahrene Therapeuten):

Gibt es eine Stelle im/am Körper die schmerzt oder durch Missempfinden sich darstellt, können wir auf diesen Bereich eine Hand auflegen und somit den Fokus des Erlebens auf diesen Bereich legen. Dann lassen wir den Klienten/Partner diese Stelle erleben und gehen (wie oben) mit in diesem Prozess. Es können bei dieser Herangehensweise längst verdrängte Erinnerungen und traumatische Erinnerungen  auftauchen: somit ist vorher zu überlegen ob man sich das als BehandlerIn zutraut jemanden durch diesen Prozess zu führen. Vorsicht: je nach Erinnerungen die auftauchen, kann es auch für den Behandler überwältigend sein – gerade, wenn wenig therapeutische Erfahrungen mit tiefen, traumatischen Erlebnissen vorhanden ist.
Wenn so etwas auftauchen sollte und diese therapeutische Erfahrung nicht vorhanden sein sollte: bitte diesen Vorgang abbrechen, in dem man seinen Partner bittet, seinen ganzen Körper zu spüren, besonders seine Füße und den Prozess langsam zu einem Ende führt. Der Partner/Klient sollte sich dann an einen erfahrenen Körpertherapeuten wenden um dieses traumatische Erleben zu verstehen und zu lösen.

Eine 3. Möglichkeit zum Selbstdurchführen:

Spüre einen „Schatten“ in oder außerhalb deines Körpers: Hast du den Bereich gefunden? Verkörpere ihn, indem du in eine Körperhaltung gehst, die dieser Empfindung entspricht. Lass dich behutsam dahineingleiten.

Dann spüre, fühle, nimm wahr, wie es sich anfühlt: Welche Erfahrungen oder Erinnerungen löst diese Körperhaltung in dir aus, welche Emotionen und Gedanken kommen hoch?
Auch das kann sehr intensiv sein. Aber deine Körperenergie ist sehr intelligent und wird dich nur das durchleben lassen, was du auch verarbeiten kannst.

Verbleibe in diesem Zustand, bis er sich aufgelöst hat, du nicht mehr möchtest oder kannst. Lass es sich alles setzen – geh spazieren, atme durch, mach eine Pause. Du kannst zu einem späteren Zeitpunkt auf das Thema zurückkommen.

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